Käthe Leichter (1895, Wien -1942, Bernburg)
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Max Adler - Rudolf Goldscheid - Wiener Arbeiterkammer - Frauen

Käthe Leichter wurde am 20. August 1895 als Marianne Katharina Pick in eine gutbürgerliche, jüdische Familie als Tochter des Rechtanswalts Josef Pick und seiner Frau Charlotte (geborene Rubinstein) in Wien geboren. Nach der Volksschule besuchte sie das Beamtentochterlyzeum in Wien und schloss sich der Wiener Jugendbewegung an. Im Jahr 1914 arbeitete sie beim Sozialen Hilfswerk der Handelskammer als Köchin, im selben Jahr maturierte sie, begann ihr Studium der Staatswissenschaften an der Universität Wien und arbeitete als Erzieherin von Arbeiterkindern im Döblinger-Proletarierviertel „Krim“. Sie beschäftigte sich während des Studiums mit sozialistischen Theorien, besonders den Werken von Karl Marx und veranstaltete Vorlesungen und Seminare zu Frauenrechte und zur Frauenbewegung, zu denen sie Referentinnen und Referenten wie Rosa Mayreder, Therese Schlesinger, Max Adler und Rudolf Goldscheid einlud (vgl. Steiner 1973: 46).


kaethe leichter mit otto und den soehnen heinz und franz Im Herbst 1917 inskribierte sie sich an der Universität Heidelberg und promovierte dort mit höchster Auszeichnung bei Max Weber, da sie in Wien als Frau nicht zu den Abschlussprüfungen zugelassen wurde. Käthe Leichter engagierte sich von 1918 bis 1933 aktiv in der sozialdemokratischen Partei. Von 1919 bis 1925 war sie wissenschaftliche Mitarbeiterin der Staatskommission für Sozialisierung unter Otto Bauer. 1921 heiratete sie Otto Leichter,
1924 wurde Sohn Heinz geboren, 1930 Sohn Franz.

Von 1925 bis 1934 leitete sie das Frauenreferat der Wiener Arbeiterkammer. Sie verfasste zahlreiche Vorträge, Bücher und Artikel über die Lage der arbeitenden Frauen und baute ein Netzwerk von 165 Frauen auf, die sie aktiv in ihrer Arbeit unterstützten. Aufgrund der Errichtung des Ständestaats im Jahr 1934 verlor sie ihre berufliche Position in der Arbeiterkammer und flüchtete mit ihrem Mann ins Exil nach Zürich. Im September 1935 kehrte sie nach Österreich zurück. Von 1934 bis 1938 arbeitete sie illegal für die „Revolutionären Sozialisten“ und „Freien Gewerkschaften“. Im Jänner 1940 wurd esie ins Konzentrationslager Ravensbrück deportiert. 1942 wurde sie von den Nationalsozialisten ermordet.

  http://www.doew.at/erinnern/biographien/spurensuche/kaethe-leichter-1895-1942


Käthe Leichter wurde 1939 auch die Doktorwürde aberkannt. Erst im Jahr 2013 und nur durch Intervention ihres Sohnes Franz wurde diese Aberkennung von der Universität Heidelberg rückgängig gemacht.

1949 wurde eine Gasse im 13. Wiener Gemeindebezirk nach Käthe Leichter benannt seit 1988 gibt es einen Käthe-Leichter-Hof, ebenfalls im 13. Bezirk in Wien. In Erinnerung an Käthe Leichter wird seit 1991 der Käthe-Leichter-Preis vergeben. Seit 1999 gibt es an der Universität Wien eine Käthe-Leichter - Gastprofessur für „Women und Gender Studies“.


Literatur