Soziologische Gesellschaft in Wien
Jaurésgasse 1 & Jacquingasse 45, 1030 Wien
Rudolf Goldscheid - Max Adler - Soziologie - Wirtschaftspsychologische Forschungsstelle - Käthe Leichter
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Die „Soziologische Gesellschaft in Wien" war eine der ersten derartigen
Vereinigungen im deutschsprachigen Raum und bestand zwischen 1907 und
1931.
Erst 1909 erfolgte in Berlin die Gründung der
„Deutschen
Gesellschaft für Soziologie“ mit der Unterstützung von österreichischen
Intellektuellen, allen voran Rudolf Goldscheid, der neben Max Adler, dem Historiker Ludo Moritz
Hartmann, dem Soziologen Wilhelm Jerusalem, dem Politiker Karl Renner sowie der österreichischen
Frauenrechtlerin Rosa Mayreder zu den bekanntesten
Gründungsmitgliedern der Wiener „Soziologischen Gesellschaft“ gehörte. Ziel des politisch und gesellschaftlich
tätigen Vereins war die Propagierung von soziologischen Themen und die
Etablierung der Soziologie in der universitären Forschungslandschaft.
Arbeiterzeitung, 25. April 1907
Am 12. Februar 1907 wurden erstmals
Unterlagen zur Vereinsgründung der Wiener Soziologischen Gesellschaft
von Rudolf Goldscheid und Ludo M. Hartmann eingereicht. Zweck des Vereins war laut Statuten, „das Verständnis
für das Wesen und die Bedeutung der Soziologie und die Bedeutung und
die Kenntnis und Erkenntnis soziologischer Tatsachen in streng
wissenschaftlicher Weise zu fördern und zu verbreiten". (Unterlagen zur Vereinsgründung, Wiener Stadt- und Landesarchiv, vgl. Exner 2013: 12). Etwa
zwei Monate später wurde am 25. April 1907 die Gründung der
Soziologischen Gesellschaft öffentlich in der Arbeiter Zeitung bekannt
gegeben. Die Eröffnungsrede hielt der renommierte Soziologe Georg
Simmel zum Thema „Wesen und Aufgabe der Soziologie“.
Dazu heißt es:
„Eine Reihe angesehener Männer aus
allen Lagern der wissenschaftlichen und politischen Anschauungen hat
sich zur Gründung einer Soziologischen Gesellschaft zusammengetan;
deren konstituierende Versammlung gestern in einem Hörsaal der Universität
stattfand. Der Einberufer Herr Rudolf G o l d s c h e i d begrüßte die
recht zahlreich erschienenen Teilnehmer und suchte dann in einer kurzen
Darlegung die Bedeutung der Soziologie als Wissenschaft darzutun. Daran
knüpften sich einige Bemerkungen über die Aufgabe der neugegründeten
Soziologischen Gesellschaft, die ihren Hauptzweck in der Förderung des
Studiums der Soziologie erblickt. Vorträge und Diskussionen sollen
abgehalten, Schriften veröffentlicht werden; man denkt auch an die
Errichtung eines Institutes für Soziologie, das andere Länder bereits
kennen. Der Einberufer ersuchte dann, die Wahl des Vorstandes
vorzunehmen; nach dem Vorschlag eines Versammlungsmitgliedes wurden
diejenigen Herren in den Vorstand berufen, welche die Einladung zur
Gründung des Vereines unterzeichnet hatten: Dr. Max A d l e r, Dr.
Rudolf E i ß l e r, Rudolf G o l d s c h e i d, Dr. Michael H a i n i s
c h, Professor Dr. Berthold H a t s c h e k, Dr. Ludo M. H a r t m a n
n, Professor Dr. Wilhelm J e r u s a l e m, Professor Dr. Josef
R e d l i c h, Dr. Karl R e n n e r."
Die Mitglieder der Wiener Soziologischen Gesellschaft
Als die wichtigsten vertretenden
Gründungsmitglieder sind Max Adler, Rudolf Eisler, Michael Hainisch,
Wilhelm Jerusalem, Berthold Hatschek, Ludo Moritz Hartmann, Rosa
Mayreder, Josef Redlich und Karl Renner angeführt. Rudolf Eisler ist als
Philosoph bekannt, Ludo Moritz Hartmann als Historiker, Wilhelm
Jerusalem als Pädagoge und Psychologe. Michael Hainisch, Josef Redlich
und Karl Renner waren Politiker, einzig Max Adler war als Soziologe etabliert (vgl. Neef 2009: 30f.). Ähnlich konstatiert es Christian
Fleck, der Max Adler, Rudolf Eisler und Wilhelm Jerusalem als
diejenigen ansieht, die am ehesten aus dem disziplinären Umfeld
der Soziologie kamen. Karl Renner war nicht nur ein bedeutender
sozialdemokratischer Politiker zu dieser Zeit, sondern galt auch als
einer der ersten Rechtssoziologen. (vgl. Fleck 1994: 47) Mit Ilse von
Arlt und Rosa Mayreder waren ebenfalls Frauen vertreten. In den
Statuten des Vereins wurde unter Punkt IV festgelegt, dass „alle
Gebildeten ohne Unterschiedes des Geschlechts" Mitglied der
Gesellschaft werden konnten. Rosa Mayreder war eine bedeutende Person
der österreichischen Frauenbewegung, Ilse Arlt ist als Wegbereiterin sozialer Arbeit bekannt geworden.
Vortragende und Vorträge
Gudrun Exner, die sich intensiv mit
der Wiener Soziologischen Gesellschaft und dem Auffinden von
Archivmaterialien beschäftigt hat, konnte im Zeitraum von 1907 bis 1926
133 Ankündigungen für Vorträge der Gesellschaft ausfindig machen. Von
43 Vorträgen, also etwas weniger als einem Drittel, ist ein
schriftliches Zeugnis erhalten geblieben (vgl. Exner 2013: 228). Die
Texte wurden zum einen in explizit soziologisch ausgerichteten
Zeitschriften publiziert, wie etwa der "Monatsschrift für Soziologie"
oder "Archiv für Sozialwissenschaften und Sozialpolitik". Zum anderen
kam es auch zu Publikationen in deutschen und österreichischen
Tageszeitungen, in parteipolitisch ausgerichteten Blättern, wie in der
österreichisch sozialdemokratischen Monatsschrift „Der Kampf" sowie in
Fachzeitschriften oder Monographien. Die Vorträge fanden laut
Goldscheid in den größten Hörsälen der Universität Wien
statt. In der Arbeiter Zeitung werden als Veranstaltungsorte meist die
Hörsäle 29/30, 31, 32 oder 33 der juridischen Fakultät, die sich damals
im Wiener Universitätsgebäude befand, angegeben. Zudem wird in der
Neuen Freien Presse auch zumindest ein Vortrag im Hörsaal 41 genannt
(vgl. zitiert nach Exner 2013: 22).
Die Themen der Vorträge hat
Exner inhaltlich zugeordnet, wobei sie 38 der Staatswissenschaft
zuschreibt. Danach folgt mit 24 Vorträgen die Soziologie im engeren
Sinn, wobei aufgrund ihres fehlenden eindeutigen Begriffsverständnisses
offen bleibt, wie sie definiert wurde. Die Philosophie ist mit 13
Vorträgen vertreten. Rang vier teilen sich die Sozialpolitik und das
Rechtswesen mit jeweils neun Vorträgen. Mit sieben Vorträgen jeweils
folgen (National-)Ökonomie und Rassenhygiene/Eugenik. Die weiteren
Themen der Vorträge ordnet Exner folgenden Disziplinen zu: Geschichte,
Pädagogik, Biologie, Technik/Physik, Theologie, Psychologie,
Demographie, Ethnologie und Sprachwissenschaft (ebd.: 229).
Auszugshaft seien hier einige Titel von Vorträgen aufgelistet (vgl. Exner 2013):
• Ferdinand Tönnies: Verbrecher und ihre Herkunft (29.10.1907)
• Alfred Weber: Der Standort der Industrien in seiner soziologischen Bedeutung (21.11.1907)
• Ludo Moritz Hartmann: Das Mittelschulproblem in seiner soziologischen Bedeutung (15.01.1908)
• Otto Bauer: Das Wesen der nationalen Gemeinschaft (24.02.1908)
• Wilhelm Jerusalem: Der soziale Faktor in der Entwicklung der Erkenntnis (20.10.1908)
• Rosa Mayreder: Zur Soziologie der Ehe (18.11.1909)
• Georg Simmel: Das Relative und das Absolute im Geschlechterproblem (04.03.1911)
• Alfred Vierkandt: Der Zusammenhang des Seelenlebens und seine soziologische Bedeutung (12.03.1912)
• Max Adler: Die Bedeutung von Karl Marx für die Gesellschaftslehre (13.03.1913)
• Otto Neurath: Utopie und Wirklichkeit (01.02.1918)
• Charlotte Bühler: Die Grundlagen des sozialen Verhaltens beim Kinde (10.12.1925)
• Karl Renner: Weltwirtschaft und Nationalwirtschaft (15.12.1925)
Laut
Exner befanden sich 45 Professoren, 12 Dozenten, 34 Promovierte mit
Doktortitel und sechs Personen ohne Doktortitel unter den Vortragenden.
Zehn Personen waren als Politiker eingetragen. Was die Herkunft der
Vortragenden betrifft, kamen die allermeisten Vortragenden aus
Österreich und Deutschland, aber auch Personen aus Tschechien, Ungarn,
Schweiz, Belgien, Frankreich und Italien wurden zu den Vorträgen
eingeladen (vgl. Exner 2013: 234f.).
Auch kann festgestellt werden, dass
in den frühen Jahren des Bestehens der Gesellschaft die meisten
Vorträge abgehalten wurden. Zwischen 1907 bis zum Ausbruch des Ersten
Weltkrieges kam es durchschnittlich zu ca. 10 Vorträgen jährlich. Von
1915 bis zum Jahr 1922 waren es durchschnittlich fünf Vorträge pro
Jahr. Im Zeitraum zwischen 1923 bis zum letzten Vortrag im Jahr 1926
liegt der Schnitt bei rund drei abgehaltenen Vorträgen. Ab dem Jahr
1927 bis zur Vereinsauflösung im Jahr 1934 kamen keine Vorträge mehr
zustande.
Anzahl gefundener Vorträge und Diskussionen:
1907: 6 , 1908:16, 1909:16, 1910:
10, 1911: 9, 1912: 11-14, 1913: 10, 1914: 6 (letzter 12.05.), 1915:5,
1916: 11, 1917: 6, 1918:12, 1919: 0, 1920: 1, 1921:3, 1922: 2, 1923: 1,
1924: 6, 1925: 3, 1926: 4, 1927-1931/34:0
(Zahlen nach Exner 2013)
Die Auflösung der Soziologischen Gesellschaft
Der Tod Rudolf Goldscheids spielte
wahrscheinlich eine entscheidende Rolle für die Auflösung der Wiener
Soziologischen Gesellschaft, so wie es auch in den Unterlagen zur
Auflösung des Vereins heißt: „Die Soziologische Gesellschaft in Wien
hat seit dem Tode ihres letzten Obmannes, Herrn Rudolf Goldscheid, der
vor einigen Jahren verstorben ist, keine Vereinstätigkeit mehr
entfaltet." Zunächst gab es die Absicht, die Soziologische Gesellschaft
zu erhalten, aber eine weitere Mitgliederversammlung konnte aufgrund
fehlender Mitglieder nicht zustande kommen. Die Auflösung der
Gesellschaft erfolgte am 14. Februar 1934 durch den Obmann
Stellvertreter, Max Adler und einer engen Bekannten Goldscheids, Rosa
Mayreder.
Rosa Mayreder (1858-1938) berichtet in ihren Tagebüchern über die Auflösung: Samstag,
17. März (1934). Prof. Goldmann holte meine Unterschrift zur Auflösung
der soziologischen GEsellschaft. Letzter Akt eines an Bedeutung und
Anregung überreichen Erlebens. Rudolf Goldscheid wird auf immer
begraben. Und doch – wohl ihm, daß er diese Zeit nicht mehr erlebt hat.
Wienbibliothek im Rathaus/Handschriftensammlung, Nachlass Roas Mayreder, ZPH 264, Tagebruch 1933/II und 1934/I
Die Rolle Goldscheids und die Wiener Soziologische Gesellschaft
In der Forschungsliteratur, die sich
mit Rudolf Goldscheid und der Soziologischen Gesellschaft beschäftigt,
ist nicht eindeutig geklärt, ob er als der alleinige Gründer der
Soziologischen Gesellschaft betrachtet werden kann. So bezeichnet
beispielsweise Torrance (vgl. 1981: 453) Max Adler als den Gründer der
Wiener Soziologischen Gesellschaft. Gudrun Exner belegt wiederum, dass
Goldscheid mit seinem Engagement auf jeden Fall eine maßgebliche Rolle
bei der Gründung und Aufrechterhaltung der Gesellschaft gespielt hat
(vgl. Exner 2013: 14). Seit 1906 war Goldscheid sehr wohlhabend, und er
könnte finanzielle Engpässe der Gesellschaft aus eigenen Mitteln
überbrückt haben. Zweitens zeigen die Einladungsschreiben, dass er sich
mit vollem Einsatz für die Vereinstätigkeit engagierte und seine
Wohnadressen als Sitz der Soziologischen Gesellschaft angegeben waren.
Als überzeugtem Sozialreformer könne ihm darüber hinaus, so Exner, ein
gewisses Sendungsbewusstsein nicht abgesprochen werden. So bemühte er
sich „(...) nachweisbar, das von ihm entworfene, teilweise utopische
Reformkonzept eines sozialen Wohlfahrtsstaates, die „Menschenökonomie“,
in verschiedenen Vereinen wie dem Monistenbund, der Friedensbewegung,
der Sexualreformbewegung und der Wiener Soziologischen Gesellschaft zu
propagieren." (ebd.: 14)
Mit Blick auf die Geschichte der
österreichischen Soziologie stellt sich wiederum die Frage, warum trotz
reger Vortragstätigkeiten und der Auseinandersetzung mit soziologischen
Sachverhalten die Wiener Soziologische Gesellschaft nicht länger
bestehen oder sich gar institutionalisieren konnte. Die Wiener
Soziologische Gesellschaft war neben der Grazer Soziologischen
Gesellschaft eine der ersten nachweisbaren Bemühungen, die Soziologie
als Wissenschaftsdisziplin in Österreich zu etablieren. Denkbar ist,
dass ihr eine mögliche Vorreiterrolle für spätere
sozialwissenschaftlich ausgerichtete Forschungsvorhaben zukommt. Man
denke hier an die Wirtschaftspsychologische Forschungsstelle oder aber auch an die Studien von Käthe Leichter, welche erste sozialstatistische Daten von Arbeiterinnen erhoben hat.
Auf die Frage, warum die Wiener
Soziologische Gesellschaft trotz ihrer Bemühungen institutionell
erfolglos blieb, lassen sich mehrere Antwortmöglichkeiten finden.
Christian Fleck listet vier Punkte auf, welche eine
Institutionalisierung behindert haben könnten:
(1) Die Mitglieder der Gesellschaft standen in den Reihen der
politischen Opposition und verfügten als Sozialdemokratinnen und
Sozialdemokraten und "bürgerliche Sozialreformer" nicht über den für
institutionelle Innovationen nötigen Einfluss. Manche von ihnen besaßen
fachliche Reputation, aber wenige bis keine organisatorischen
Gestaltungsmöglichkeiten.
(2) Die Intensität der Vereinstätigkeit scheint fluktuierend gewesen zu
sein. Anfangs gab es eine geballte Vereinstätigkeit, später wurde sie
sporadisch fortgesetzt, was auch mit den Aktivitäten Goldscheids in
anderen Organisationen zu tun haben könnte.
(3) Das Verständnis darüber, was unter Soziologie verstanden wurde, war
wenig präzisiert und von einer vagen Perspektivierung geprägt. Es wurde
darauf verzichtet, eine Einzeldisziplin zu markieren und unter dem
Oberbegriff Soziologie konnte Verschiedenes seinen Platz finden.
(4) Letztlich nennt Fleck die fehlende Konzentration auf ein Anliegen
als hinderliches Moment, wodurch die Breite der Interessen der Wiener
Soziologen zu einem Mangel an Beharrlichkeit, die Soziologie akademisch
zu verankern, führte (vgl. Fleck 1994: 54f).
Katharina Neef konstatiert eine Dominanz sozialistischer Akteurinnen
und Akteure und eine noch nicht vorhandene Grenzziehung zwischen
Soziologie und Sozialpolitik. Die Aufgabe der Soziologie bestand
zunächst in einer wissenschaftlich fundierten und normierten Belehrung
der Sozialpolitik, was möglicherweise auch die universitäre Etablierung
als Fach behinderte (vgl. Neef 2009: 31f).
Orte der Sozilogischen Gesellschaft
Rudolf Goldscheid, der aus einer
wohlhabenden Familie kam, verbrachte seine Kindheit im ersten Wiener
Gemeindebezirk, im Haus am Salzgrieß 23, und an unterschiedlichen
Adressen in der Nähe von der Votivkirche im neunten Bezirk (vgl.
Fritz/Mikl-b2007: 22).
Auch nach der Rückkehr aus Berlin
residierte er in einer vornehmen Wohngegend, und zwar in der
Jaurèsgasse, im dritten Bezirk. Diese hieß früher Richardgasse, und
trug ab 1919 den Namen des französischen Historikers und
sozialdemokratischen Politikers Jean Jaurès (1859 - Juli 1914). Ab 1934
war sie nach dem deutschen General Major Karl Lustig-Prean von
Preanfeld (1858-1924) benannt, während sie ab 1938 von der
NS-Verwaltung nach dem deutschen Jagdflieger im ersten Weltkrieg,
Manfred Freiherr von Richthofen (1892 ‐1918), umbenannt wurde. Am Ende
des zweiten Weltkrieges bekam sie den Namen Lustig Prean-Gasse, um ab
1947 schließlich wieder in Jaurèsgasse umgetauft zu werden. (vgl.
Rathkolb 2013: 32f)Die Straße ist heutzutage Teil des
Diplomatenviertels im dritten Bezirk. Neben der chinesischen Botschaft
befinden sich dort die iranische und russische Botschaft als auch eine
Anglikanische Kirche und - direkt gegenüber des Hauses - die
Russisch-Orthodoxe Kirche zum Heiligen Nikolaus.
Jaurésgasse 1, 1030 Wien
Neben Vorträgen in den Hörsälen der
Universität Wien fanden die Treffen der „Wiener Soziologischen
Gesellschaft“ vermutlich auch an dieser Adresse statt ─ beziehungsweise
an anderen, späteren Wohnorten.
1911 übersiedelte Rudolf Goldscheid
in die Jacquingasse 45, ebenso im dritten Bezirk. Die Jacquingasse
zieht sich vom Rennweg bis zum Gürtel und grenzt am Oberen Belvedere
sowie am Botanischen Garten der Universität Wien. Auch hier handelt es
sich um eine sehr gute, zentrale Wohngegend mit eleganten historischen
Bauten. An dieser Adresse befand sich auch der Sitz des Monistenbundes.
Die letzte Wohnadresse Goldscheids
war allerdings die Goldeggasse 2, im vierten Wiener Gemeindebezirk. Sie
lag auf der anderen Seite des Oberen Belvederes. Von all den Gebäuden,
in denen Goldscheid lebte, ist dieses das prächtigste. Das Wohnhaus
wurde 1911 von dem Architekten Siegfried Kramer erbaut. Heutzutage wird
das Haus nicht nur bewohnt, sondern es ist auch der Sitz der
Kosovarischen Botschaft und von diversen Firmen.
Jacquingasse 45, 1030 Wien